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Die Nebenniere und ihre Erkrankungen

Bei Erkrankungen der Nebennieren handelt es sich um seltene Krankheitsbilder. Struktur und Funktion sind in engem Maß miteinander verknüpft. Infolge der der Vielzahl der in der Nebenniere gebildeten Hormone können bei Störungen vielfältige Krankheitsbilder auftreten. In unserer Klinik werden die Patienten interdisziplinär betreut. Die Diagnostik erfolgt in enger Zusammenarbeit mit häufig der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie (Prof. Dr. Peter H. Kann) der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie. In unserer Klinik (Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Detlef K. Bartsch) sind seit 1990 ca. 400 Patienten an der Nebenniere operiert worden. Aus diesem Grund haben wir viel Erfahrung mit den seltenen Krankheitsbildern und ihrer chirurgischen Therapie .

Was sind und wozu braucht man die Nebennieren?

Jeder Mensch besitzt 2 Nebennieren. Sie liegen jeweils oberhalb der Niere und sind dreieckig geformte Drüsen, die etwa 3cm lang und 1,5 cm breit sind. Ihr Gewicht beträgt etwa 5-15g.
Funktionell besteht die Nebenniere aus 2 Anteilen: Der äußeren Nebennierenrinde und dem inneren Nebennierenmark . Die Nebennierenrinde produziert verschiedene sog. Steroidhormone, bei denen man 3 Hauptgruppen unterscheiden kann: das Kortisol (Glukokortikoid), das Aldosteron (Mineralkortikoid) und die Androgene (Sexualhormone). Kortisol und Aldosteron sind 2 lebensnotwendige Hormone, die bei vermehrter Produktion zu bestimmten Erkrankungen, bzw. deren Symptomen führen können.

Kortisol wirkt v.a. auf den Sfoffwechsel. Die Zuckerneubildung wird erhöht, Fett und Eiweiß werden abgebaut. Es wirkt zudem entzündungshemmend und unterdrückt das Immunsystem. Kortisol ist neben den Katecholaminen (Adrenalin und Noradrenalin) ein wichtiges Stresshormon und wirkt bei der Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks mit.
Aldosteron spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulation der Blutsalze (Natrium und Kalium) und des Wasserhaushalts. Es bewirkt, dass in der Niere und im Darm mehr Natrium in das Blut aufgenommen wird. Da Natrium Wasser bindet, steigt gleichzeitig mit dem Natriumspiegel das Blutvolumen an. Der Körper kann so unter normalen Bedingungen den Blutdruck erhöhen.
Androgene sind Sexualhormone, die im Körper in das Geschlechtshormon Testosteron umgewandelt werden und eine vielfältige Wirkung auf den Stoffwechsel und das äußere Erscheinungsbild z.B. die Körperbehaarung haben.

Im Inneren der Nebenniere, dem Nebennierenmark, werden die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin (Katecholamine) produziert. Das Nebennierenmark gehört zum vegetativen (sympatischen) Nervensystem. Die Katecholamine wirken als Stresshormone und bereiten so den Körper auf eine Stressreaktion vor. Sie steigern den Blutdruck und die Herzfrequenz, ebenso wie die Schweißsekretion. Die Atemwege werden erweitert, Zucker kann als Energiequelle besser verwertet werden. Die Darmtätigkeit wird verlangsamt.

Die normalen Aufgaben der Nebennieren und der von ihnen produzierten Hormone kann sich bei Über- oder Unterfunktion krankhaft auf den Organismus auswirken.


 
Prof. Dr. D.K. Bartsch
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